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Ladungssicherung in Transportern: Was gibt es zu beachten?

Dieser Artikel richtet sich an alle, die von Zeit zu Zeit einen Transporter oder Kleintransporter nutzen – zum Beispiel während eines Umzugs oder beim Transport von Möbeln oder größerer Lieferungen. Die hier aufgezählten Tipps zur sind den Profis natürlich bereits bekannt – Doch Wiederholung kann nicht schaden!

Hinter der richtigen Beladung eines Transporters steckt weit mehr, als Tetris mit der Ladung zu spielen. Sie sollten darüber Bescheid wissen, wie ordnungsgemäße Ladungssicherung im Sprinter und anderen Transportern funktioniert. Dabei kommen Sie nicht darum herum, die maximale Ladekapazität Ihres Transporters zu kennen und zu wissen, wie weit eine Ladung aus dem Transporter herausragen darf.

Die Ladung einfach ”festzuklemmen“ reicht nicht aus. Vielmehr müssen Sie bei der Ladungssicherung im Transporter viele Punkte auf der Checkliste beachten: darunter Art der Strecke, Reihenfolge der möglichen Stopps, Art der Traktion des Fahrzeugs, Empfindlichkeit der zu transportierenden Ladung und vieles mehr.

Ladungssicherung im Transporter: Diese Vorschriften gelten

Der Gesetzgeber hat in der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO), der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) sowie unter § 412 des Handelsgesetzbuches (HGB) Ziel und Kreis der für die Ladungssicherung Verantwortlichen definiert. Somit stehen Verlader, Fahrer, Fahrzeughalter, Absender und Frachtführer in der Pflicht, Ladungssicherungsmaßnahmen zu ergreifen.

Für die korrekte Ladungssicherung in einem Transporter stehen genaue Richtlinien und Regelwerke zur Verfügung. Unverzichtbar für jeden Verantwortlichen sind dabei die VDI 2 700-Richtlinien.  

Die Richtlinien nach VDI 2 700 gelten als Grundlage für die Ladungssicherung und bestimmen, wie Waren und Packstücke gesichert werden müssen. Sie definieren, welche Kräfte auf Ladeflächen wirken. Auch zum Berechnen des Lastverteilungsplans finden sich in den VDI 2 700-Richtlinien genaue Angaben. Die exakte Berechnung erfordert folgende Werte:  

  • Abstand zwischen hinterer und mittlerer Achse in m (falls vorhanden)  
  • Abstand zwischen Vorder- und Hinterachse in m  
  • Abstand zwischen Stirnwand und Vorderachse in m 
  • Radstände in m  
  • Länge in Ladefläche in m  
  • Mindestlast(en) in % 
  • Achslast(en) maximal in t  


Anhand dieser Daten können Sie nun sowohl die mögliche Nutzlast des LKWs als auch die des Transporters berechnen. Nach der Eintragung der Daten in den Querschnitt des Fahrzeugs entsteht der Lastverteilungsplan.

Bei nicht ordnungsgemäßer Ladungssicherung im Transporter drohen Strafen wie Bußgelder. Auch 1 Punkt in Flensburg kann die Folge sein. Missachten Sie bei der Ladungssicherung im Transporter die geltenden Vorschriften, können Verkehrsteilnehmer gefährdet werden. Im schlimmsten Fall kann es zu Verkehrsunfällen kommen. 

Mehr Informationen zum Thema gesetzliche Richtlinien zur Lastenverteilung und Ladungssicherung in Transportern finden Sie in unserem Artikel.

Grundsätze der Ladungssicherung

Wenn Sie eine Ladung transportieren und demnach auch angemessen sichern möchten, müssen Sie zunächst einmal wissen, wie stark diese Sicherung beansprucht wird.

Die einwirkenden Kräfte ergeben sich aus der Beschleunigung/Verzögerung sowie anderen Fahrmanövern – wie dem Abbiegen oder Spurwechseln. Folgenden Kräften muss die Ladungssicherungseinrichtung standhalten:

  • in Vorwärtsrichtung: dem 0,8-fachen des Gewichts der Last;
  • in seitlicher Richtung: dem 0,5-fachen des Gewichts der Ladung;
  • entgegen der Fahrtrichtung: dem 0,5-fachen des Gewichts der Ladung.


Weiter müssen Sie durch eine ausreichende Ladungssicherung verhindern, dass ruckartige Bewegungen – wie eine Notbremsung oder ein abruptes Ausweichmanöver – die Ladung zum Rutschen oder gar Kippen bringen. In solchen Fällen könnte nämlich die zusätzliche, nicht vorhersehbare Wucht der Ladung selbst zu Unfällen, Verletzungen oder Sachbeschädigungen führen.

Die Lastverteilung in dem Transportfahrzeug muss zudem einige Kriterien erfüllen: Sie muss die höchstzulässigen Achslasten und die im Rahmen der höchstzulässigen Fahrzeugmasse erforderlichen Mindestachslasten gemäß den gesetzlichen Bestimmungen für Fahrzeuggewichte und -abmessungen berücksichtigen. Auch die in der Zulassungsbescheinigung angegebene maximale Tragfähigkeit darf nicht überschritten werden.

Bauteile wie die Stirn-, Seiten- und Rückwände, Säulen oder Verankerungspunkte eignen sich auch zur Ladungssicherung. Bei einer solchen Ladungssicherung sind aber die Festigkeitsanforderungen dieser Bauteile speziell zu beachten.

Zur Sicherung der Ladung im Transporter können eine oder mehrere der folgenden Methoden angewandt werden, auch in Kombination:

  • Immobilisierung
  • Sicherung (lokal/allgemein)
  • direkte Verankerung
  • Reibungsverankerung


Bei der Ladungssicherung im Transporter ist eine Unterweisung in regelmäßigen Abständen sinnvoll. So kann sichergestellt werden, dass
Frachtführer, Verlader, Fahrer, Fahrzeughalter und Absender nicht nur die Grundsätze der Ladungssicherung kennen, sondern auch über aktuelle Richtlinien Bescheid wissen.

Die Betriebsanweisung regelt bei der Ladungssicherung im Transporter wichtige Verhaltensregeln. Um Gefahren auf dem Arbeitsplatz vorzubeugen, müssen bestimmte Schutzmaßnahmen eingehalten werden wie die Wahl eines geeigneten Transportfahrzeugs und das Einhalten der Lademasse.

Wie weit darf Ladung aus dem Transporter herausragen?

Die Ladungssicherung ist aber nicht nur innerhalb des Transporters ein Thema. Jegliche Art von Ladung ist nach den oben genannten Richtlinien zu sichern. Das betrifft auch besonders große Ladung, die etwa aus dem Transporter herausragend transportiert werden muss. Zusätzlich sind aber noch weitere Regelungen zu beachten.

Die Straßenverkehrsordnung ist in diesem Punkt sehr eindeutig. Sie schreibt vor, dass die Ladung die vorgeschriebenen Abmessungsgrenzen nicht überschreiten und sie in der Länge nicht über die Front des Fahrzeugs hinausragen darf. 

Grundsätzlich darf die Ladung nur dann in Längsrichtung über die Rückseite hinausragen, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllt.
Orientieren Sie sich bei der Ladungssicherung im Transporter z. B. an dieser Checkliste: 

  • Die Ladung muss unteilbar sein.
  • Der hintere Überstand darf nicht mehr als 3/10 der Gesamtlänge des Fahrzeugs betragen, ohne die für das Fahrzeug geltende Längenbegrenzung zu überschreiten. Diese beträgt in der Regel 12 m. Nur bei wenigen Fahrzeugen greift diese Regelung nicht.


Für die Sicherung einer aus dem Transporter herausragenden Ladung ist neben den grundlegenden Richtlinien zudem eine
zusätzliche Kennzeichnung wichtig:

  • Der Vorsprung muss durch eine quadratische Tafel mit rückstrahlendem Material (die klassische rot-weiß gestreifte Tafel) gekennzeichnet sein.
  • Wenn die Ladung sehr weit über die Länge des Fahrzeugs hinausragt, sollten zwei Tafeln statt einer angebracht werden.


Die Ladung darf seitlich überstehen. Vorausgesetzt, jeder Teil der Ladung ragt nicht mehr als 30 cm über die hinteren Positionsleuchten hinaus.

Praktische Hilfsmittel bei der Ladungssicherung im Transporter

Für die fachgerechte Sicherung von Ladung steht eine breite Auswahl an Hilfsmitteln zur Verfügung wie Zurrgurte und Antirutschmatten. Mit Netzen lässt sich die Ladung im Transporter ordnungsgemäß sichern. Aber auch Sperr- und Spannstangen sind bei der Ladungssicherung im Transporter nützliche Hilfsmittel. 

Einige dieser Hilfsmittel können vorrangig zur Sicherung eingesetzt werden. Andere kommen zum Einsatz, um bereits implementierte Schutzmaßnahmen zu optimieren.

Zurrgurte zur Ladungssicherung: Auswahl, Wartung und Austausch

Zurrgurte, Haken und Ladungssicherungsgurte sind unverzichtbare Elemente zur verlässlichen Sicherung von Transportgütern. Auch diese Elemente müssen regelmäßig auf Verschleiß und allgemeinen Zustand überprüft werden. Es gibt eine Reihe von offensichtlichen Anzeichen dafür, dass es an der Zeit ist, Ladungssicherungsmittel zu ersetzen. Wir haben sie nachstehend für Sie zusammengefasst und nach den möglicherweise beschädigten Teilen gruppiert:

Gurt:

→ Schnitte auf der Bandbreite von mehr als 10 % der gesamten Bandbreite

→ Beschädigungen an der Naht

→ Übermäßige Abnutzung und Verschleiß

→ Verformung durch Hitze

→ Durch den Kontakt mit anderen aggressiven Substanzen oder Chemikalien verursachte Schäden       


Mechanismus:

→ Verformung an der Walze

→ Schäden an den Zahnrädern

→ Rissiger oder verformter Griff  


Haken:

→ Verformung und Öffnung der Haken von mehr als 5 % des Hakenwinkels

→ Sichtbare Risse oder Korrosion

→ Verformung

→ Bruch des Hakens

Antirutschmatten: Preiswert und zuverlässig

Es ist nicht möglich, die Ladungssicherungsstandards preiswerter zu erfüllen als mit einer Antirutschmatte. Eine Antirutschmatte für Lkw und Transporter sorgt für sicheren Transport von Paletten und anderen Waren von einem Ort zum anderen. Wichtig ist nur, dass Sie bestimmte Anweisungen befolgen. 

In der Richtlinie VDI 2700 finden Sie alle Informationen darüber, warum eine Antirutschmatte praktisch für die Ladungssicherung ist und wie sie eingesetzt wird:

Antirutschmatten erfüllen die höchsten Anforderungen an Zugfestigkeit (min. 0,6 N/mm²), Bruchdehnung (min. 60 %) und Haftreibung. Das bedeutet, dass Bau- oder Gummimatten keine brauchbaren Alternativen sind. 

Sie dürfen niemals allein zur Ladungssicherung verwendet werden, sondern dienen vielmehr der Unterstützung. Die Verwendung von Befestigungsgurten und anderen Produkten ist obligatorisch.

Eine Antirutschmatte in Rollenform oder als Fertigprodukt kommt nicht nur im Fußbereich des Transporters zum Einsatz. Sie ist auch nützlich unter den Gurten, die in einem Transporter die Ladung sichern oder als Zwischenlage beim Stapeln.

Das Gewicht der zu sichernden Güter bestimmt die Dicke einer solchen Antirutschmatte. Eine besonders schwere Ladung benötigt eine dickere Matte, um dem hohen Gewicht gerecht zu werden. 

Eine dickere und speziell hochwertige Matte brauchen Sie bei der Ladungssicherung auch für unebenen Untergrund. Eine Antirutschmatte sollte diese Unebenheiten bestmöglich ausgleichen, um die Ladung unbeschädigt und verkehrssicher ans Ziel bringen zu können.

Fachgerechte Ladungssicherung: Unabdingbar im Straßenverkehr

Was ist also bei der Ladungssicherung in einem Sprinter und anderen Transportern schlussendlich zu beachten?

Der wichtigste Grundsatz ist in diesem Fall, diese Aufgabe ernst zu nehmen – die richtige Ladungssicherung ist nämlich maßgeblich für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Es gibt zu diesem Thema eine Vielzahl an gesetzlichen Richtlinien, mit denen Sie sich vertraut machen sollten – vor allem, wenn Sie größere Ladeteile transportieren möchten

Es sind nämlich alle Beteiligten für die Sicherung einer Ladung verantwortlich. Nicht nur die Person, die den Transporter auch belädt.

Ihre Ladung muss in erster Linie den normalen Kräften, die auf ein Fahrzeug und seinen Inhalt einwirken, standhalten. Zudem müssen Sie auch die Regelungen bezüglich über Fahrzeuge hinausragende Ladung beachten. Eine normgerechte Kennzeichnung derer ist maßgeblich für einen sicheren Transport.

Letztlich kommt es bei der Ladungssicherung in einem Transporter auch auf das richtige Material an. Hier müssen Sie auch sicherstellen, dass Gurte, Mechanismen und Haken einwandfrei funktionieren und keinen übermäßigen Verschleiß aufweisen. Auch Antirutschmatten gelten als geeignetes Mittel zur Ladungssicherung.

Für optimale Ladungssicherung setzen wir von Pickhan auf widerstandsfähige und langlebige Produkte. Hochwertige Antirutschmatten und andere Materialien zur Ladungssicherung, können Sie ganz einfach in unserem Online-Shop erwerben.

FAQ

Welche Arten von Ladungssicherung beim Transporter gibt es?

Im Grunde gibt es 2 Prinzipien: kraftschlüssige und formschlüssige Ladungssicherung. Beim Kraftschluss stabilisiert eine Krafteinwirkung die Ladung so, dass möglichst große Reibung entsteht und nichts verrutscht – zum Beispiel durch Niederzurren. Beim Formschluss werden die Ladeeinheiten möglichst lückenlos gestapelt, um die Ladung gegen Verrutschen zu sichern. 

Welches Hilfsmittel eignet sich bei der Ladungssicherung für die Nachrüstung in Transporter und Lkw?

Die Airline-Schiene ist bei der Ladungssicherung für die Nachrüstung in Transporter und Lkw bestens geeignet. Sie kann im Fahrzeugboden, an der Decke und auch an den Seitenwänden montiert werden.  

Wie sollte Ladung auf einem Transporter verteilt werden?

Beim Beladen sollten Sie die Ladung formschlüssig verteilen. Beachten Sie dafür, dass die Ladung gleichmäßig über die ganze Ladefläche verteilt ist und vermeiden Sie Ladelücken. Platzieren Sie schwere Ladung unten und leichtere Ladegüter oben.

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