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Lastverteilung im LKW: Die gesetzlichen Vorgaben und alle wichtigen Infos

Die Lastverteilung in LKW und die Ladungssicherung unterliegen einer Vielzahl von Gesetzen und Vorschriften. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Lastverteilung im LKW.

 

Lastverteilung LKW

Vor jedem Transport muss der Ladungsträger, beispielsweise ein LKW, ausreichend gesichert werden. Je nach Ladungsart und Fahrzeugausstattung unterscheiden sich die Sicherungsarten. Auch die Sicherungsmittel, die zu verwenden sind, sind unterschiedlich. Zu diesen zählen unter anderem Zurr– und Spanngurte, Planen, Netze und Antirutschmatten 

Pläne zur Lastverteilung sind von enormer Relevanz für die Ladungssicherung. Um diese zu gewährleisten, eignet sich am besten der Lastverteilungsplan. Dieser ist bei jedem Transport mitzuführen und ist wichtig für die Sicherung der Ladung. Er gibt Auskunft darüber, wo Ihre Ladung platziert werden muss, um das Fahrzeug ausgeglichen führen zu können.  

Die Lastverteilung in LKW und demnach die Ladungssicherung unterliegen einer Vielzahl von Gesetzen und Vorschriften. Falsche Lastverteilung in LKW kann gravierende Folgen mit sich ziehen. Unter anderem kann es zu Reifenschäden, schnellerer Reifenabnutzung, verminderter Fahrstabilität durch über- oder unterschnittene Achsen, zu verringerter Bremsfähigkeit durch reduzierte Reifenhaftung sowie zur Überladung der Vorderachse bei LKW bzw. der Antriebsachse bei Sattelzügen kommen.  

Gesetze und Vorschriften für die Lastverteilung und Ladungssicherung in LKW

Der Gesetzgeber hat in der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO), der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO), sowie unter § 412 Handelsgesetzbuch (HGB) das Ziel und den Kreis der für die Ladungssicherung Verantwortlichen definiert. Somit stehen der Verlader, der Fahrer, der Fahrzeughalter, Absender und Frachtführer in der Pflicht, Ladungssicherungsmaßnahmen zu ergreifen. Für die korrekte Ladungssicherung stehen genaue Richtlinien und Regelwerke zur Verfügung. Unverzichtbar für jeden Verantwortlichen sind dabei die VDI 2 700-Richtlinien.  

Die VDI 2 700 gelten als Grundlage für die Ladungssicherung und bestimmt, wie Waren und Packstücke gesichert werden müssen und was für Kräfte auf Ladeflächen wirken. Auch zum Berechnen des Lastverteilungsplans gibt es in den VDI 2 700 genaue Angaben. Um eine solche Berechnung durchzuführen, benötigt man folgende Werte:  

  • Abstand zwischen hinterer und mittlerer Achse in m (falls vorhanden)  
  • Abstand zwischen Vorder- und Hinterachse in m  
  • Abstand zwischen Stirnwand und Vorderachse in m 
  • Radstände in m  
  • Länge in Ladefläche in m  
  • Mindestlast(en) in % 
  • Achslast(en) maximal in t  

Durch diesen Plan kann nun die mögliche Nutzlast des LKWs berechnet werden und nach Eintragung der Daten in den Querschnitt des LKW entsteht der Lastverteilungsplan.  

In der DIN EN 12642 der europäischen Konstruktionsnorm finden wir einen Überblick über die Belastbarkeiten von Sattelzugaufbauten. Sie enthält die Anforderungen an die Bordwände von LKW-Aufbauten. Hier wird für die Aufbauten von Lastkraftwagen und Anhängern zur Güterbeförderung über 3,5 Tonnen eine Mindestanforderung hinsichtlich der Belastbarkeit der Standardaufbauten bzw. verstärkten Aufbauten beschrieben. Sie enthält die Anforderungen an die Stabilität der Seiten-, Stirn- und Rückwände sowie die dazugehörigen Prüfungen. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen zwei verschieden Aufbautypen, die als Code L und Code XL bezeichnet werden. Ersterer beschreibt die mindestens zu erfüllenden Anforderungen an Bordwände, während letzterer für einen verstärkten Aufbau steht. Nach dem Code XL kann eine Ladung gesichert werden, wenn verschiedene Bedingungen erfüllt werden. Zu diesen zählen, dass das Ladegut im Zertifikat genannt wird, die Ladung nach den Bedingungen des Zertifikates geladen wird und dass die Fahrzeugausstattung den Vorgaben des Zertifikates entspricht.  

  •  22 StVO besagt, dass die Ladung sowie weitere Geräte zur Ladungssicherung und Ladeeinrichtungen so zu verstauen sind, dass sie auch in Extremsituationen — wie Vollbremsungen, Ausweichmanövern, schlechten Wegen, etc. — nicht verrutschen, fallen, umherrollen oder vermeidbaren Lärm erzeugen. 
  •  34 der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) beinhaltet die Vorschriften zur zulässigen Achslast sowie zu den zulässigen Gesamtgewichten. Des Weiteren werden in § 31 und § 34 die Verantwortlichkeiten für den Fahrzeugbetrieb thematisiert. 

Während die StVZO und die StVO vor allem die technischen Daten beinhalten, behandelt das Handelsgesetzbuch im § 421 die Pflichten von Versender und Frachtführer der Landung. Demnach muss der Frachtführer eine beförderungssichere sowie betriebssichere Verladung garantieren, die nicht zur Einschränkung der Fahrzeugfunktionen führt. 

Lastverteilung in LKW

Die richtige Lastverteilung in LKW ist enorm relevant und kann das Fahrverhalten des LKW beeinflussen. Es wird daher nicht empfohlen, den LKW nur einseitig zu beladen. Der Schwerpunkt sollte möglichst auf der Längsmittellinie liegen und sollte möglichst niedrig gehalten werden. Schweres Gut ist unten, leichtes oben zu verstauen. Wichtig ist natürlich auch, dass das Fahrzeug nur so beladen wird, dass die zulässigen Werte für Sattellast, das Gesamtgewicht sowie die Gesamtmasse, die Achsenlast und die statische Stützlast nicht überschritten werden bzw. die Mindestlasten erfüllt werden. Für die Berechnung des Gesamtschwerpunktes gibt es eine mathematische Formel. Sie arbeitet mit den Werten des Abstands des Gesamtladungsschwerpunktes der Stirnwand, der Gewichte der Einzelgüter (kg oder t) und dem Schwerpunktabstand des Ladegutes zur Stirnwand in Metern.  

Sres = m1 · S1 + m2 · S2 + m3 · S3 

                        m1 + m2 + m 

Sattelzug mit Hamburger Verdeck (Bsp.1)

Ladungssicherung und Lastverteilung

Beim Hamburger Verdeck, können stirnseitig etwa 30 % der Gewichtskraft aufgenommen werden, die Bordwand schafft ca. 24 %, Plane und Spriegel schaffen es, nur noch 6 % der Gewichtskraft aufzunehmen. Unter Berücksichtigung des Lastenverteilungsplanes sind bei einem 10 Tonnen Ladegewicht somit nach vorne noch etwa 7 Tonnen zu sichern, zur Seite etwa 7,6 Tonnen. 

Wie bereits erwähnt, gibt der Lastenverteilungsplan Ihnen Aufschluss darüber, wo Ihre Ladung auf dem Fahrzeug platziert werden muss, um ein ausgeglichenes Fahrzeug führen zu können. Ist die Ladung nicht entsprechend den Markierungen am Fahrzeug bzw. dem Lastenverteilungsplan angeordnet, erhöht dies das Unfallrisiko. Ist das Fahrzeug nur schwer zu lenken oder muss durch ständiges Gegenlenken in der Spur gehalten werden, so kann es unter Umständen bei Kurvenfahrten ausbrechen. Dies kann zu schwerwiegenden Unfällen führen, die es unbedingt zu vermeiden gilt. 

Beladung von Fahrzeugen

Zulässige Vorderachslast – Zulässige Nutzlast – Zulässige Hinter Achslast – Mindestvorderachslast 

Beachten Sie also unbedingt bei Ihrer Ladungssicherung den Fahrzeugaufbau und die Wirkung der auftretenden Gewichtskraft.

Antirutschmatten und Zurrmittel von Pickhan

LKW Massenkraft

Antirutschmatten und Zurrmittel von Pickhan sind unerlässliche Helfer beim Sichern Ihrer Ladegüter. Die Antirutschmatten PKD 720®, PKD 950® und PIKKI STRONG® sind wichtige Sicherungshilfsmittel, die sich seit Jahren bei der Ladungssicherung von Transportwaren bewähren. Antirutschmatten erhöhen die Reibungskraft und verhindern bei richtiger Anwendung der Ladungssicherungshilfsmittel ein Verrutschen Ihrer Ladung. Dadurch wird zu einer erhöhten Sicherung beigetragen und unsere Qualität erfüllt nahezu alle Anforderungen an die Rutschhemmung Ihrer Ladung. Sie eignen sich bestens für die verschiedensten Arten von Transportgütern. 

Mit unserem Beispiel wollen wir Ihnen verdeutlichen, dass Ladungssicherung mit Kenntnis über die eigene Ladung beim Fahrzeugaufbau beginnt. Das verantwortliche Personal sollte hier umfangreich geschult sein, um zu erkennen, welche Sicherungsmaßnahmen erforderlich sind und welche Form der Ladungssicherung angewandt werden kann bzw. muss. Dies trägt zu einer deutlichen Verringerung des Unfallrisikos bei und sorgt dafür, dass Ihre Transporte gefahrlos verlaufen. 

 

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