Ratgeber
Holzterrasse bauen: Der ultimative Ratgeber
Eine Holzterrasse selber zu bauen, ist für viele Menschen ein reizvoller Gedanke. So lässt sich zu Hause ein Ort schaffen, der zum Entspannen, Feiern und Genießen in der Natur einlädt. Doch bevor Sie das Projekt konkret angehen, sollten Sie sich gründlich über alle Aspekte informieren.
In diesem Ratgeber werden wir alles durchgehen, was Sie wissen müssen, um eine gemütliche Holzterrasse gekonnt zu planen und zu konstruieren. Von uns erfahren Sie alles zum Holzterrassenaufbau im Detail – von der Auswahl des richtigen Holzes über die Planung bis hin zum eigentlichen Bau.
Holzterrasse selber bauen: Wie geht das?
Eine Holzterrasse selber zu bauen, mag auf den ersten Blick einschüchternd wirken – mit der richtigen Planung und Anleitung ist es aber durchaus machbar. Im ersten Schritt sollten Sie sich über die grundlegenden Materialien und Werkzeuge informieren, die Sie benötigen werden. Dazu gehört natürlich in erster Linie das Holz für die Terrassenbretter. Darauf gehen wir weiter unten im Artikel noch etwas genauer ein. Sobald Sie alle benötigten Materialien zusammen haben, geht es darum, den Standort Ihrer Terrasse sorgfältig zu planen und vorzubereiten.
Die richtige Größe
Ein wichtiger Punkt ist die Größe Ihrer Terrasse. Überlegen Sie, wie Sie den verfügbaren Raum nutzen möchten und wie viele Personen die Terrasse voraussichtlich gleichzeitig nutzen werden. Möchten Sie einen Tisch und Stühle auf die Terrasse stellen? Soll Platz für einen Grill oder Lounge-Möbel vorhanden sein?
Seien Sie bei den Überlegungen zur Größe der Terrasse realistisch. Wie oft im Jahr planen Sie wirklich große Feiern auf der Terrasse, für die dann Platz gebraucht wird? Im Notfall könnte zum Beispiel auch auf den Rest des Gartens ausgewichen werden. Gerade in einem kleineren Garten laufen Sie Gefahr, dass die Terrasse schnell überdimensioniert wirkt. Eine gute Orientierung für die Größe Ihrer Terrasse ist, genug Platz für eine Sitzgruppe und einen zusätzlichen Bereich zum Bewegen und Aufstellen von Pflanzen oder anderen Dekorationen einzuplanen.
Die passende Lage
Die Lage Ihrer Terrasse ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Beachten Sie dabei vor allem die Ausrichtung zur Sonne und zum Haus: Möchten Sie eine sonnige Terrasse für das Sonnenbaden oder eine schattige Terrasse für heiße Sommertage? Auch die Nähe zum Haus und zu anderen Gartenbereichen, wie zum Beispiel dem Pool, sollten Sie in Ihre Überlegungen mit einbeziehen.
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Holzterrasse bauen: Terrassendielen aus WPC oder Holz?
Bei der Entscheidung, welche Materialien für Ihre Holzterrasse verwendet werden sollen, stehen Sie oft vor der Wahl zwischen Terrassendielen aus WPC (Wood Plastic Composite) oder aus natürlichem Holz. Beide Materialien haben ihre Vor- und Nachteile.
WPC-Terrassendielen bestehen aus einer Mischung aus Holzfasern und Kunststoffen und bieten eine Reihe von Vorteilen. Sie sind in der Regel langlebig und widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit, Schimmel und Insektenbefall. Dazu ist vergleichsweise wenig Wartung und Pflege vonnöten, da sie nicht regelmäßig gestrichen oder versiegelt werden müssen.
Darüber hinaus sind WPC-Dielen in einer Vielzahl von Farben und Designs erhältlich und haben eine ähnliche Optik wie echtes Holz.
Auf der anderen Seite hat natürliches Holz einen unvergleichlichen Charme und eine natürliche Schönheit, die viele Menschen anspricht. Holzdielen verleihen Ihrer Terrasse eine warme und einladende Atmosphäre und können mit der Zeit eine attraktive Patina entwickeln. Zudem sind Holzdielen in der Regel etwas günstiger als WPC-Dielen und können bei Bedarf leicht repariert oder ausgetauscht werden.
Letztendlich hängt die Wahl zwischen WPC- und Holzterrassendielen in erster Linie von Ihren persönlichen Vorlieben und Ihrem Budget ab.
Welches Holz eignet sich für die Holzterrasse?
Die Wahl des Holzes für Ihre Holzterrasse beeinflusst nicht nur die Optik, sondern auch die Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit Ihrer Terrasse. Aber wie genau trifft man die richtige Wahl? Ein Ansatzpunkt ist die Haltbarkeitsklasse des Holzes. Diese gibt an, wie widerstandsfähig das Holz gegenüber Umwelteinflüssen wie etwa Feuchtigkeit oder Insektenbefall ist.
Generell lässt sich festhalten: Je niedriger die Zahl der Dauerhaftigkeitsklasse (DHK), desto besser. Hölzer der Haltbarkeitsklassen 1 und 2 eignen sich daher am ehesten als Terrassenhölzer, insbesondere wenn sie ungeschützt und direkt der Witterung ausgesetzt sind. Hölzer dieser Klassen können um die 20 Jahre – oder mehr – problemlos überstehen. Sie sind besonders dauerhaft und widerstandsfähig.
Im Bereich der heimischen Hölzer gibt es einige verschiedene Arten zur Auswahl, die den Klassen 1 und 2 entsprechen, bekannte Beispiele dafür sind etwa Eiche und Robinie.
Hölzer der Klasse 3 und 4 können unter Umständen auch für den Terrassenbau zum Einsatz kommen. Sie sind allerdings weniger dauerhaft: Bei Hölzern der DHK 3 reden wir von 10 bis 15 Jahren, während das Maximum für Hölzer der DHK 3 bei 10 Jahren liegt. Beispiele für heimische Hölzer dieser Haltbarkeitsklassen sind Douglasie, Fichte, Kiefer und Lärche. Eine Überdachung der Terrasse trägt vor allem bei diesen Holzarten dazu bei, dass sie Ihnen länger erhalten bleiben.
Abgesehen davon sind auch tropische Hölzer eine Option. Im Sinne der Umwelt sollten Sie gerade hier aber auf nachhaltige Forstwirtschaft und eine FSC-Zertifizierung achten. Tropische Hölzer wie Teak (DHK 1–3 je nach Herkunft und Art des Anbaus), Bangkirai (DHK 2) oder Ipe (DHK 1) sind in der Regel äußerst haltbar, widerstandsfähig und besonders resistent gegenüber Feuchtigkeit und Schädlingen. Allerdings sind tropische Hölzer auch deutlich teurer als heimische Varianten und kosten gut und gerne drei- bis viermal so viel heimische Hölzer.
Schritt 1: Fläche abstecken
Bevor Sie mit dem Bau Ihrer Holzterrasse beginnen können, gilt es, die Fläche sorgfältig abzustecken. Verwenden Sie dazu z. B. Holzpflöcke und eine Schnur, um die Grenzen Ihrer Terrasse deutlich zu markieren. Beachten Sie beim Abstecken der Fläche ein Gefälle von 2 %, das vom Haus wegführen sollte: Das bedeutet, dass die Fläche auf einen Meter um zwei Zentimeter abfällt. Dieses Gefälle ist dazu da, dass Regenwasser ablaufen kann und sich keine Pfützen auf Ihrer Terrasse bilden. Das Gefälle können Sie zum Beispiel mit einer Wasserwaage messen.
Schritt 2: Untergrund ausheben und vorbereiten
Nachdem Sie die Fläche abgesteckt haben, ist es im nächsten Schritt Zeit, den Holzterrassenuntergrund vorzubereiten.
- Wie tief Sie den Untergrund ausheben, hängt von den verwendeten Materialien und der Frosttiefe ab. In der Regel sollten Sie den Boden aber um etwa 50–80 cm ausheben.
- Entfernen Sie alle Steine, Wurzeln und anderen Gegenstände von der Fläche, um eine ebene und stabile Basis für Ihre Terrasse zu schaffen. Verwenden Sie dazu eine Schaufel und einen Rechen, um den Boden gründlich durchzuhaken und von Fremdkörpern zu befreien.
- Auf einer Wiese oder auf Rasen sollten Sie die Holzterrasse bzw. die Unterkonstruktion nicht bauen. Die Grasnarbe muss für diese Herangehensweise entfernt werden.
- Verdichten Sie den Boden gründlich, um eine feste und stabile Basis für Ihre Terrasse zu schaffen. Verwenden Sie dazu am besten eine Rüttelplatte, um den Boden gleichmäßig zu verdichten und Hohlräume zu vermeiden.
- Achten Sie dabei weiterhin auf das Gefälle, das Sie bereits beim Abstecken der Fläche berücksichtigt haben. Das Gefälle von 2 %, das vom Haus wegführt, sollte auch im verdichteten Untergrund eingehalten werden.
Schritt 3: Schotterschicht hinzufügen
- Tragen Sie eine Schicht Schotter von etwa 20 Zentimetern Dicke auf die vorbereitete Fläche auf. Diese Schicht dient als stabile Basis für Ihre Terrasse.
- Verteilen Sie den Schotter gleichmäßig über die gesamte Fläche und achten Sie darauf, dass das Gefälle weiterhin eingehalten wird.
- Damit der Schotter gleichmäßig verdichtet wird, sollten Sie ihn in mehreren einzelnen Schichten auftragen und jede Schicht einzeln verdichten. Verwenden Sie dazu am besten wieder eine Rüttelplatte.
Schritt 4: Splittschicht auftragen
- Tragen Sie eine Schicht Splitt von etwa 4 Zentimetern Dicke direkt auf die vorbereitete Schotterschicht auf. Der Splitt dient als ebene und stabile Basis für die Verlegung der Gehwegplatten Ihrer Terrasse.
- Verteilen Sie den Splitt gleichmäßig über die gesamte Fläche. Auch hier gilt wieder: Halten sie das Gefälle von 2 % weiterhin ein.
- Sie können nun Abziehrohre in den Splitt legen und ihn mit einem Brett glatt ziehen. Dadurch erhalten Sie eine gleichmäßige Oberfläche, die für die Verlegung der Gehwegplatten geeignet ist.
Schritt 5: Unkrautvlies auslegen
- Das Vlies dient als effektive Barriere gegen Unkrautwuchs und verhindert, dass Unkräuter durch die Terrassenoberfläche sprießen und diese beschädigen könnten.
- Rollen Sie das Vlies über die gesamte Fläche aus, sodass es die Splittschicht vollständig bedeckt.
- Achten Sie darauf, dass das Vlies sich um etwa 10 Zentimeter überlappt. So entstehen keine Lücken, durch die Unkraut wachsen könnte.
- Drücken Sie das Vlies leicht in den Splitt, sodass es an Ort und Stelle bleibt und sich nicht verschiebt.
Schritt 6: Gehwegplatten verlegen
- Legen Sie die Stein- oder Gehwegplatten gleichmäßig auf der vorbereiteten Fläche aus. Achten Sie darauf, dass sie im Abstand von bis zu 50 Zentimetern verlegt werden.
- Die Gehwegplatten dienen als Basis für die Unterkonstruktion Ihrer Holzterrasse. Stellen Sie sicher, dass sie fest und gleichmäßig auf dem Splitt liegen.
- Wenn sich die Terrasse direkt an das Haus oder die Terrassentür anschließt, sollten Sie eine Entwässerungsrinne einbauen, um überschüssiges Wasser abzuleiten und Schäden am Haus zu vermeiden. Platzieren Sie die Rinne so, dass sie das Gefälle der Terrasse aufnimmt und das Wasser effektiv ableitet.
Schritt 7: Unterkonstruktion der Holzterrasse bauen
- Legen Sie die Balken für den Unterbau der Holzterrasse auf die vorbereitete Fläche. Achten Sie darauf, dass die Balken im richtigen Abstand zueinander liegen und eine stabile Basis für die Terrassendielen bilden.
- Lassen Sie einen Abstand von etwa 3 Zentimetern zwischen der Hauswand und den Balken, um für eine ausreichende Belüftung und Drainage zu sorgen und Schäden durch Feuchtigkeit zu vermeiden.
- Bohren Sie sowohl in die Balken als auch in die Steinplatten Bohrlöcher vor, um die Unterkonstruktion sicher zu befestigen.
- Als zusätzliche Unterlage für die Unterkonstruktion aus Holz können Sie Terrassenpads verwenden. Diese dienen nicht nur als Trittschalldämmung, sondern verhindern auch das Entstehen von Wassernestern unter der Terrasse. Das verbessert die Haltbarkeit und Langlebigkeit Ihrer Terrasse.
- Verbinden Sie die Balken und die Gehwegplatten miteinander, indem Sie Dübel verwenden. Dadurch wird die Unterkonstruktion stabilisiert und die gesamte Terrasse sicher mit dem Untergrund verbunden.
Schritt 8: Holzdielen verlegen
- Halten Sie einen Abstand von etwa 1,5 Zentimetern zwischen den Holzdielen und der Hauswand ein.
- Legen Sie die Holzdielen parallel oder winklig zur Hauswand aus, je nachdem, ob Sie glatte Holzdielen oder Dielen mit Profil verwenden. Bei glatten Holzdielen können Sie sie parallel zur Hauswand verlegen, während Dielen mit Profil immer im rechten Winkel zur Wand liegen sollten.
- Verwenden Sie Abstandshalter, um einen gleichmäßigen Abstand zwischen den Holzdielen zu halten.
- Befestigen Sie die Holzdielen mit Terrassenschrauben sicher auf den Balken. Achten Sie darauf, die Schrauben nicht in die Rillen der Dielen zu schrauben. Stellen Sie auch sicher, dass die Schrauben bündig mit der Oberfläche der Dielen liegen und nicht überstehen.
- Schneiden Sie die Holzdielen gegebenenfalls zu, um sie an die gewünschte Länge anzupassen.
- Wenn alle Holzdielen verlegt sind, können Sie am Ende eine Abschlussleiste anbringen, um einen sauberen Abschluss an den Rändern Ihrer Terrasse zu schaffen und die Holzdielen zu schützen.
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Sonnenschutz auf der Holzterrasse
Wenn Sie planen, eine Holzterrasse anzulegen, sollten Sie sich bereits im Vorfeld darüber Gedanken machen, wie Sie die Terrasse vor den Elementen schützen können. Es geht dabei um Sonnen-, Wind- und Regenschutz. Diesen können Sie natürlich ebenfalls selber bauen.
Ein effektiver Sonnenschutz macht den Aufenthalt auf der Terrasse auch an heißen Sommertagen angenehm möglich. Dazu können Sie beispielsweise eine Markise installieren oder auch einen einfachen Sonnenschirm aufstellen. Diese Überlegungen sollten auch bei der Planung bezüglich der Größe der Terrasse einfließen.
Pergolen oder Überdachungen, zum Beispiel aus einem optisch passenden Holz, bieten eine dauerhafte Lösung und schützen gleichzeitig die Terrassendielen vor Witterung – eine Überdachung ist gleichzeitig auch der perfekte Regenschutz.
Auch der Wind kann auf der Terrasse zum Problem werden. Mit dem passenden Windschutz bleibt die Terrasse auch in kälteren Jahreszeiten gemütlich. Wie auch beim Sonnenschutz gibt es einige kreative Möglichkeiten: Glaswände, Zäune, aber auch Hecken können die Holzterrasse vor unangenehmen Windböen schützen und gleichzeitig optisch aufwerten.
Fazit
Von der Auswahl der richtigen Holzart über die sorgfältige Vorbereitung des Untergrunds bis hin zur fachgerechten Verlegung der Holzdielen – jeder Schritt ist entscheidend für das Endergebnis, wenn Sie eine Holzterrasse im Garten bauen möchten.
Auch, wenn das Vorhaben einiges an Aufwand mit sich bringt, ist es doch eine lohnende Investition in Ihren Garten, die Ihnen viele Jahre lang Freude und Entspannung im Freien bereitet. Mit der richtigen Planung können Sie sicher sein, dass Sie eine schöne und individuelle Holzterrasse bauen können, die genau Ihren Vorstellungen entspricht.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema "Holzterrasse bauen"
Was für einen Untergrund brauche ich für eine Holzterrasse?
Eine Holzterrasse sollte ebenerdig gebaut werden. Sie benötigen einen stabilen Untergrund aus Schotter und Splitt, der eine gute Drainage gewährleistet und eine ebene Basis für die Terrassenkonstruktion bietet. Ein unebener Untergrund sollte in jedem Fall vermieden werden.
Holzterrasse bauen: Was kostet das?
Die Kosten für den Bau einer Holzterrasse kann man nicht pauschal festlegen. Die Summe ist abhängig von der Fläche der Terrasse und den verwendeten Materialien, vor allem die Holzart macht einen großen Unterschied. In etwa kann man aber mit Kosten zwischen 90 und 180 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Ist eine Holzterrasse genehmigungspflichtig?
Ist die Grundfläche der Terrassenüberdachung kleiner als 30 m², müssen Sie keine Genehmigung einholen. Bauen Sie eine Terrasse, die größer als 30 m² sein, müssen sie eine Baugenehmigung beantragen.